Braucht dein Verein eine neue Website oder habt ihr Mitgliederzuwachs und eure Vereinssoftware wird teurer? Viele Vereine haben tiefe Mitgliederbeiträge und nur ein kleines Budget, um ein Digitalisierungsprojekt zu finanzieren. Digitalisierungsprojekte sind oft zusätzliche Ausgaben, die das alltägliche Vereinsbudget sprengen. Wir zeigen dir, warum es sich trotzdem lohnt und welche Möglichkeiten es gibt, Geld für dein Projekt aufzutreiben.
Digitalisierung als Sprungbrett für die Zukunft
Die digitale Transformation bietet viele Chancen für deinen Verein. Mit den richtigen digitalen Tools wird die ehrenamtliche Arbeit effizienter, die Zusammenarbeit im Team erleichtert und neue Mitglieder lassen sich einfacher über digitale Kanäle erreichen. Auch die Kommunikation mit Partnern, Sponsoren und Verbänden kann optimiert und die Übergabe an neue Vereinsvorstände erleichtert werden.
Ein Digitalisierungsprojekt sollte jedoch gut geplant sein. Sobald ihr euren Projektplan festgelegt habt, könnt ihr euer Budget zusammenstellen. An diesem Punkt ist es wichtig zu wissen, wir ihr eurer Digitalisierungsprojekt finanziert.
So könnt ihr als Verein euer Digitalisierungsprojekt finanzieren
Vereine haben oft ein wertvolles Kapital: ihr Netzwerk. Nicht nur die eigenen Mitglieder, sondern auch deren Kontakte können zur Unterstützung beitragen. Eine der einfachsten Möglichkeiten, zusätzliche Mittel zu generieren, ist, das Netzwerk des Vereins direkt und professionell anzusprechen:
1. Crowdfunding für Friends und Family
Crowdfunding-Kampagnen können besonders für digitale Vereinsprojekte kleiner und mittlerer Grösse gut funktionieren. Dabei muss die Kampagne nicht landesweit bekannt werden, sondern kann sich auf die lokale Zielgruppe konzentrieren. Freunde, Familienmitglieder und Vereinsmitglieder können direkt gebeten werden, das Projekt zu unterstützen.
Wie ein Crowdfunding funktioniert, ob es für euer Projekt geeignet ist, und welche Schweizer Plattformen es dafür gibt, hat Vitamin B zusammengefasst. Für die Vereine aus Deutschland findet ihr diese Informationen auf der Website des Deutschen Ehrenamts.
2. Fundraising
Fundraising bedeutet, potenzielle Spender:innen aktiv anzusprechen. Das kann durch einen Event, eine digitale Kampagne auf euren Kanälen oder einen Spendenmarathon geschehen. Viele Vereine sind mit Fundraising-Kampagnen vertraut. Überlegt euch zuerst, wer als mögliche Unterstützer:innen für euer Projekt infrage kommt und wie ihr diese erreicht. Stellt in eurer Kommunikation die Vorteile eures Digitalisierungsprojekts für euren Verein, euer Wirken, aber auch für eure Mitglieder und die zukünftigen Möglichkeiten klar heraus. Eventuell kann man den Spender:innen auch mit einer speziellen Erwähnung, einer Ehrung im Clubhaus oder einem kreativen limitierten Zeichen der Dankbarkeit danken.
Ein Spendenlauf ist eine bewährte Fundraising-Methode, um dein Digitalisierungsprojekt zu finanzieren. Der Spass im Verein kommt dabei nicht zu kurz!
3. Gesuche zur Finanzierung des Digitalisierungsprojekts
Einige öffentliche und private Institutionen bieten Fördermittel oder kleine Zuschüsse für Vereinsprojekte an. Ein gut formuliertes Gesuch kann hier Wunder wirken.
Auf der Website des Deutschen Ehrenamtes ist dokumentiert, wie ihr für solche Gesuche vorgeht und wo ihr Fördermittel beantragen könnt. Bei SwissFoundations findet ihr Stiftungsverzeichnisse und Anleitungen für Gesuche in der Schweiz.
In der Schweiz gibt es (Stand Ende 2023) 13’721 gemeinnützige Stiftungen. Die Hälfte davon sind Förderstiftungen. Das Stiftungsvermögen liegt bei rund 100 Milliarden Franken.
In der Schweiz sind auch die Lotteriefonds der Kantone eine gute Möglichkeit für ein Gesuch. Die Swisslos-, Lotterie- und Sportfonds der Deutschschweizer Kantone und des Kantons Tessin unterstützen mit den Lotterieerträgen jährlich weit über 17’000 Projekte in den Bereichen Kultur, Sport, Umwelt und Soziales.
4. Spenden aus dem Vereinsumfeld
Regelmässige Spendenaufrufe an Vereinsmitglieder und das erweiterte Umfeld sind eine weitere Möglichkeit, um zusätzliche Gelder zu generieren.
5. Private Spenden und Philanthropie
Wohlhabende Einzelpersonen oder Unternehmen, die gemeinnützige Projekte unterstützen wollen, können gezielt angesprochen werden. Entscheidend ist hier eine klare Kommunikation des Mehrwerts eines Digitalisierungsprojekts.
Besonders geeignet für NPOs und NGOs
1. Förderprogramme
Auf nationaler und regionaler Ebene gibt es Förderprogramme, die speziell auf die Digitalisierung von Non-Profit-Organisationen abzielen. Diese Programme bieten oft finanzielle Unterstützung und technische Ressourcen, um die digitale Transformation zu fördern.
2. Corporate Social Responsibility (CSR)
Unter CSR versteht man die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Mit Spenden, Fair-Trade-Massnahmen oder Projekten zur Gleichberechtigung setzen sie sich für gesellschaftliche Belange ein. Viele Unternehmen sind bereit, im Rahmen ihrer CSR-Initiativen die Digitalisierungsprojekte gemeinnütziger Organisationen zu finanzieren. Vereine können gezielte Partnerschaften mit Unternehmen eingehen, um finanzielle Mittel oder technische Unterstützung zu erhalten.
CSR-Initiativen finanzieren Projekte von NGOs und NPOs. Während grössere Unternehmen über Standardverfahren verfügen, lohnt es sich bei kleineren Unternehmen, die (noch) kein Programm haben, nachzufragen.
3. Internationale Förderprogramme
Neben nationalen Fördermitteln gibt es auch europäische oder internationale Programme, die NPOs und NGOs bei der Digitalisierung unterstützen. Diese Programme bieten oft nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch Zugang zu internationalen Netzwerken und Best Practices.
Mehrere Finanzquellen für Vereinsprojekte
Die Digitalisierung bietet Vereinen enorme Chancen, effizienter zu arbeiten, neue Mitglieder zu gewinnen und die Vereinsarbeit zukunftsfähig zu machen. Auch wenn es eine Herausforderung sein kann, ein Digitalisierungsprojekt zu finanzieren, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, von Crowdfunding und Fundraising über Fördermittel bis hin zu privaten Spenden und Partnerschaften. Der Schlüssel liegt darin, verschiedene Finanzierungsquellen zu kombinieren und das grosse Netzwerk, das der Verein oft besitzt, sinnvoll einzusetzen. Mit einer guten Planung und einer klaren Kommunikation des Mehrwerts eures Projekts könnt ihr die nötigen Mittel aufbringen, um euren Verein fit für die digitale Zukunft zu machen.
Oder vielleicht doch etwas ganz anderes? Als der Fussballclub Trübbach in Geldnot geriet, verkaufte die Mannschaft kurzerhand einen Kalender mit freizügigen und humorvollen Bildern. Zwölf Vereinsmitglieder – von den Aktiven bis zu den Senioren – haben sich dafür ablichten lassen.
Wie habt ihr in eurem Verein Projekte finanziert? Wart ihr auch so kreativ wie der FC Trübbach? Mit welchen Finanzierungen habt ihr Erfahrung? Wir freuen uns auf eure Erfahrungsberichte in den Kommentaren.
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