Die Website ist die digitale Visitenkarte eines Vereins. Hier präsentiert sich ein Verein nach aussen und wird (hoffentlich) von Interessierten, wie Sponsoren, Dienstleistern oder potenziellen Neumitgliedern gefunden. Eine Website für einen Verein zu erstellen, ist nicht ganz einfach. Besonders, weil sie auch einige Jahre aktuell sein soll. Wir erklären dir, wie du dabei am besten vorgehst und worauf du achten solltest.
Warum eine Website für den Verein wichtig ist
Über eine Website kommuniziert ein Verein so ziemlich alles. Einer der wichtigsten Zwecke ist sicherlich, euren Verein nach aussen hin bekannt zu machen. Ihr könnt eurem Verein ein Gesicht geben: Erzählt die Geschichte und die Mission eures Vereins, dokumentiert eure Aktivitäten oder stellt euren Vereinsvorstand vor. Potenzielle neue Mitglieder und die Öffentlichkeit erfahren, dass es euch gibt, wo ihr zu Hause seid und was ihr macht. Wichtig ist auch, dass ihr gefunden werdet: Kontaktmöglichkeiten und Ansprechpersonen sind wichtige Informationen einer Website.
Die Website des Vereins sollte auch den eigenen Mitgliedern etwas bieten. Sie kann die Interaktion zwischen den Mitgliedern fördern und ihr könnt nützliche Informationen für die Mitglieder auf die Website stellen: Vereinsveranstaltungen, Änderungen und Neuigkeiten aus dem Vereinsalltag.
Unterschied zwischen «Website» und «Homepage»:
Umgangssprachlich wird für eine Website gerne das Wort Homepage verwendet. Das ist aber nicht ganz korrekt. Die Homepage ist nur die erste Seite einer Website, also die Startseite. Wenn eine Verbandswebsite aus mehreren (Unter-)Seiten besteht, ist «Website» das richtige Wort.
Technische Grundlagen für Vereinswebsites
Selber programmieren oder Website-Builder nutzen?
Es gibt unterschiedliche Arten, Websites einfach zu erstellen. Profis können diese natürlich selber programmieren, aber auch für Laien gibt es Möglichkeiten. Neben dem Programmieren gibt es sogenannte «Website-Builder», mit denen einfach eine Vereinswebsite erstellt werden kann. Weil das etwas ausführlicher ist, haben wir euch verschiedene Möglichkeiten im Artikel «So findest du das richtige Tool für deine Vereinswebsite» zusammengefasst.
Domain und Hosting für Vereinswebsites
Wählt eine passende Domain (Webadresse) für eure Vereinswebsite. Am besten ist es, wenn euer Vereinsname darin vorkommt, damit er für die Nutzer verständlich ist. Hier könnt ihr nachschauen, ob eure Wunschdomain noch frei ist und sie gegebenenfalls direkt kaufen. Dafür fallen geringe Kosten pro Monat an.
Ebenfalls braucht ihr ein sogenanntes Hosting. Das ist eigentlich das Kaufen von Speicherplatz im Internet, auf dem eure Website später liegen wird. In der Schweiz und in der EU gibt es verschiedene datenschutzkonforme Hostinganbieter, die euch diesen Service bieten.
Inhalte und Struktur einer Vereinswebsite
Struktur mittels Sitemap festlegen
Nachdem ihr einen Website-Anbieter und eine Domain für eure Vereinswebsite gewählt habt, geht es an die Planung: Überlegt euch die Struktur und die Inhalte eurer Website bevor ihr mit der Umsetzung startet. Am besten setzt ihr euch mit dem Vorstand oder dem Digitalteam, oder Kommunikationsteam eures Vereins zusammen und erstellt eine sogenannte Sitemap. Das ist eine grafische Übersicht über die einzelnen Unterseiten eurer Website.
Sitemap für eine mögliche Vereinswebsite: Zeichne in dieser Form die Struktur deiner Website für deinen Verein auf.
Tipp: Das Erstellen einer Sitemap eignet sich auch gut für einen Team-Austausch an einem Vorstandstreffen. Bringt dazu eure bereits gemachten Überlegungen, grosses Papier, Post-its (kleben auch am Fenster) und dicke Filzer mit, damit ihr die Inhalte im Team noch ergänzen und neu anordnen könnt.
Wichtige Inhalte deiner Vereinswebsite
Überlegt euch die Inhalte im Detail. Denkt dabei nicht nur an die Texte, die ihr verfasst, sondern überlegt euch auch, welche Bilder, Videos oder Funktionen ihr auf der Seite braucht. Wir haben einige Punkte zusammengestellt, die für eure Website wichtig sein könnten:
Allgemeine Informationen
Name, Gründungsdatum, Ziel und Mission deines Vereins
Vereinsaktivitäten
Berichte über Veranstaltungen, Aktivitäten und Projekte, Höhepunkte und Erfolge deines Vereins, Trainingszeiten, Stundenplan
Personen und Organisation
Gesichter sind interessant und wichtig: Ansprechpartner:innen, Vorstand, Teamleiter:innen und Trainer:innen immer mit Foto.
Für Neumitglieder
Anmeldeformular, Vorteile einer Mitgliedschaft, ev. Mitgliedschaftstypen, Vorgehen für Vereinsbeitritt, Kontaktangaben
Kommunikation
Kontaktformular, E-Mail-Adresse, Social-Media-Profile, Kontakt- und Adressangaben, klares Unterscheiden von Postanschrift und Club- bzw. Trainingslokal des Vereins
Ressourcen
Materialien zum Download (z. B. Satzung, Protokolle, Berichte), Fotos oder Videos
Impressum
Angaben gemäss den Vorgaben in der Schweiz oder jenen in Deutschland.
Datenschutz
Hier gibt es ein paar Dinge zu beachten. Als Schweizer Verein lest ihr am besten die Übersicht von Vitamin B und als Verein aus der EU lohnt sich ein Blick auf die Datenschutzseite von «Deutsches Ehrenamt«.
Menüpunkte
Um deinen Besuchenden die Orientierung zu erleichtern, empfehlen wir maximal sechs Punkte im Hauptmenü, sowie maximal fünf Unterseiten je Menüpunkt. Überlegt euch, ob die Titel der Menüpunkte gut gewählt und einfach verständlich sind und neu Interessierte die wichtigen Inhalte auch schnell auffinden. Ein kurzer Test mit Personen, die die Website und allenfalls auch den Verein noch nicht kennen, kann Unklarheiten aufzeigen.
Zusatzfunktionen
Überlegt euch im Voraus, welche Funktionen eure Website haben soll. In den gängigen Website-Buildern sind diese meist einfach zu implementieren und können auch zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt werden. Dennoch ist es sinnvoll, sich von Anfang an zu überlegen, was wirklich benötigt wird und was später hinzugefügt werden kann.
Mögliche erweiterte Funktionen:
- Kalender
- Social Media Einbindung und Verlinkung
- Kontaktformular, Anmeldeformular usw.
- Vereinsshop oder Bestellschein
- Kursanmeldung
Darauf solltet ihr bei den Inhalten achten
Die wichtigsten Informationen werden einfacher gefunden, wenn die Website nicht zu viele Botschaften und Details enthält. Hier ist weniger meistens mehr, denn das Wesentliche soll schnell gefunden werden.
Es ist für eure Website also wichtig, dass ihr euch bei einer Neuerstellung nicht zu viel vornimmt und euch erst auf die essenziellen Funktionen konzentriert.
Tipp: Kopiert Texte für eure Website in ein separates Textfile und bewahrt es zur Sicherheit auf. Wenn mehrere Personen direkt an der Website arbeiten, kann es vorkommen, dass ganze Textblöcke versehentlich gelöscht werden, gelöschte Texte beim nächsten Event wieder gebraucht werden, oder sonst ein Chaos entsteht.
Umsetzung der Website
Die Planung und die grundlegende Infrastruktur für deine Vereinswebsite sind geschaffen. Nun geht es an die Umsetzung und Gestaltung der Website.
Installation
Installiere dein Content-Management-System oder erstelle ein Login zum Website-Builder. Anleitungen, wie das genau funktioniert, findest du auf der Website des gewählten Tools.
Design auswählen
In den Website-Buildern und bei WordPress stehen Designvorlagen zur Verfügung, die bereits gut etabliert und sinnvoll aufgebaut sind. Sucht ein passendes Design und legt los mit der Umsetzung der geplanten Struktur und Inhalte.
Inhalte einfügen
Hier geht es darum, alle Seiten zu erstellen und alle Funktionen an der richtigen Stelle einzufügen. Auch Bilder und Videos werden eingefügt.
Testen und Optimieren
Nach der Erstellung ist es wichtig, die Website zu testen. Klickt alle Links einmal an, testet die Formulare und schaut euch die Website auf verschiedenen Geräten (Desktop, Tablet und Smartphone) an. Dabei ist es immer hilfreich, mehrere Vereinsmitglieder einzubeziehen, denn mehr Augen sehen und entdecken mehr.
Go-live: die Veröffentlichung der Website
Wenn die Website fertig ist und ihr alles einmal getestet habt, geht sie online. Überprüfe dann noch einmal, ob wirklich alles funktioniert und sich keine Fehler mehr in die Website deines Vereins eingeschlichen haben. Überprüfe, ob deine Seite bei Google angezeigt wird. Das kann nach der Freischaltung bis zu drei Tage dauern.
Beispiel einer Vereinswebsite: Die Website sollte auf verschiedenen Geräten richtig funktionieren. Mehr als 60 % des Web-Traffics wird heute über mobile Endgeräte (Tablets und Smartphones) abgerufen.
Verwaltung und Pflege der Vereinswebsite
Mit der Veröffentlichung der Website ist die Arbeit noch nicht getan. Eine Website ist kein abgeschlossenes Projekt, sondern wird immer wieder angepasst, ergänzt und weiterentwickelt. Benennt eine Person im Verein, die sich um die Website kümmert.
Zu deren Tasks gehören:
- Regelmässige Updates machen
- Inhalte aktualisieren, z. B. Veranstaltungen, Aktuelles, verantwortliche Personen
- Regelmässige Backups der Website machen
Die Informationen auf der Website müssen stets aktuell sein. Ein Terminkalender oder ein Newsfeed muss daher stetig automatisch oder manuell aktualisiert werden. Veraltete Informationen sind ein «No-Go», dann lieber weglassen. Bieten Sie lieber weniger, dafür aber korrekte und gepflegte Informationen an.
Los geht’s mit der Vereinswebsite
Eine gut gestaltete Website ist das Herzstück der digitalen Präsenz eures Vereins. Sie hilft, neue Mitglieder zu gewinnen, Aktivitäten zu präsentieren und die Identifikation mit dem Verein und die Interaktion untereinander zu fördern. Nutzt einen geeigneten Website-Builder oder WordPress, legt Inhalte und Struktur fest und beginnt mit der Umsetzung. Aktualisiert und pflegt eure Website regelmässig, damit sie aktuell und relevant bleibt.
Beginnt noch heute und gebt eurem Verein die Online-Präsenz, die er verdient!
Teilt eure Erfahrungen mit euren Vereinswebsites gerne in den Kommentaren. Wir sind gespannt, was bei euch funktioniert!
Der Artikel ist sehr allgemein – schöner wäre ein direkter Bezug zu webling gewesen. Z.B. Hinweise/ Tipps/ Tricks bzgl. Einbindung von
* webling Kalender
* webling Dokumente
Hallo tieaitsch
Vielen Dank für deinen Input. In diesem Artikel haben wir den Fokus absichtlich so gewählt. Er sollte auch hilfreich sein für Vereine, die nicht mit Webling arbeiten. Für Webling spezifische Themen hilft dir auch unsere Dokumentation sehr gut weiter. Es gibt da zum Beispiel einen Artikel für die Einbindung von Kalendern in der Vereinswebsite.
Wir nehmen die Idee aber gerne auf und vielleicht gibt es einmal einen Artikel zur Integration von Webling in Vereinswebsites.
Liebe Grüsse
Melanie vom Webling-Team